Spezialisierte Behandlungstechniken

KG

  • Myofascial Release
  • MC Kenzie bei Bandscheibenproblematiken
  • Segmentale Stabilisation der Gelenke
  • Muskelaufbautraining
  • Brügger-Therapie
  • Beckenbodentraining

Manuelle Therapie

  • Manuelle Therapie nach Maitland
  • Manuelle Therapie nach Kaltenborn/Evjenth
  • Manuelle Therapie nach Cyriax
  • Faszienmanipulation nach Stecco®
  • Fasziensistorsionsmodell nach Typaldos

Kieferbehandlung

  • Crafta® craniomandibuläre und faciale Therapie
  • Stecco® Fasciale Manipulation

Atemtherapie

  • Therapie bei Atem- und Funktionsstörungen
  • Buteyko-Atemtherapie

KG ZNS für Kinder

  • Vojta-Therapie
  • Dreidimensionale Fußtherapie
  • Faszienbehandlung Stecco®

KG ZNS für Erwachsene

  • Vojta-Therapie
  • Bobath-Therapie
  • PNF
  • LSVT-BIG®

Manuelle Lymphdrainage



Weitere Leistungen

  • Schlingentisch
  • Fango-/Naturmoor-/Wärmepackung
  • Eistherapie
  • Heißluft
  • Heiße Rolle
  • Elektrotherapie
  • Elektrogymnastik
  • Ultraschall
  • Klassische Massagetherapie

Informationen zu den spezialisierten Behandlungstechniken

Manuelle Therapie

nach Maitland; Kaltenborn/Evjenth, Cyriax

Die Manuelle Therapie umfasst Behandlungstechniken, bei denen Funktionsstörungen und Schmerzen des Bewegungsapparates unter Berücksichtigung der gesamten Bewegungseinheit (Gelenk, Sehne, Muskel und Nerv) analysiert werden. Dies kann beispielsweise bei Gelenkverletzungen oder Arthrosen der Extremitäten und der Wirbelsäule der Fall sein.

Grundlagen der Manuellen Therapie sind spezielle Handgriffs- und Mobilisationstechniken zur Untersuchung und Behandlung der Gelenkmechanik, bei denen Schmerzen gelindert und Bewegungseinschränkungen gelöst werden. Abhängig vom individuellen Behandlungsplan werden diese Techniken durch Übungen zur Verbesserung der Muskelfunktion sowie -koordination und damit der physiologischen Bewegung unterstützt.Gelenkverletzungen bei Z.n. operativ/konservativ Behandlungen unterstützt.

  • Gelenkverletzungen bei Zustand nach operativen/konservativen Behandlungen
  • Arthrosen
  • Schmerzen/Bewegungseinschränkungen im Muskelskelettalsystem
  • Funktionseinschränkungen der Wirbelsäule
  • Kreuzdarmproblematik (ISG)


Fasziale Manipulation

nach Stecco®

Die Fasziale Manipulation ist eine Methode der Manuellen Therapie, die bei der Behandlung von Funktionsstörungen des Bewegungsapparats und der inneren Organe zum Einsatz kommt.

Entwickelt wurde diese evidenzbasierte, manualtherapeutische Behandlungsmethode von dem italienischen Physiotherapeuten Luigi Stecco.
Durch Forschung und wissenschaftliche Studien über die Anatomie und Physiologie der Faszien entwickeln Frau Prof. Dr. med. Carla Stecco (Universität Padua) und Herr Prof. Dr. med. Antonio Stecco (Assistent Professor Universität New York) die Fasziale Manipulation weiter.

Zahlreiche Studien bewerten sie als die wirksamste manualtherapeutische Behandlungstechnik bei Störungen des myofaszial-skelettalen Systems.

  • Störungen im myofaszial-skelettalen System: Säuglingsschiefhals, Schädelasymmetrie, Sichel-/Hackfuß, schmerzhafte Störung des Kiefergelenks, chronische Rückenschmerzen, Karpaltunnelsyndrom etc.
  • Funktionsstörungen der inneren Organe: Inkontinenz, ösophagealer Reflux, Obstipation, Gebärmuttersenkung, Menstruationsbeschwerden etc.

www.fascialmanipulation.com/en/patiens

www.pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/33714501

www.pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/?term=stecco

Fasziendistorsionsmodell (FDM)

nach Typaldos

Diese ursprünglich aus der Osteopathie stammende und weiterentwickelte Behandlungsmethode wird von speziell geschulten Ärzt*innen und Physiotherapeut*innen ausgeführt.

Faszien sind Weichteilkomponenten des Bindegewebes, die den ganzen Körper als verbindendes Spannungsnetz durchziehen. Durch die Analyse der Faszienverformung, Distorsion genannt, entwickelte Stephen Typaldos D.O. ein äußerst effektives Behandlungssystem: die Typaldos-Methode.

Dabei wird die Verformung des Gewebes durch eine manuelle Behandlung wieder rückgängig gemacht. Die manuelle Vorgehensweise basiert auf Handgriffen, bei denen das Gewebe teilweise mit großer Kraft oder mit Impulsen bearbeitet wird. Durch die Beseitigung der Fasziendistorsionen werden nicht nur Schmerzen oder Bewegungseinschränkungen stark gemindert oder aufgelöst, auch wird ihre Ursache behoben. Der oft unglaubliche Erfolg der FDM-Behandlung bestätigte die Annahme Typaldos’, dass Verformungen der Faszien ursächlich für die Beschwerden sind.

Diese Annahme wird durch aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse bestätigt, nach denen die Faszien das Sinnesorgan der Körperwahrnehmung (Propriozeption) und der Schmerzwahrnehmung sind. Diagnosen wie Knöchelverstauchung, Lumbalgie oder Gelenkentzündungen werden im FDM völlig neu betrachtet. Die Symptome können sich durch Schmerzen, Kribbeln und Krämpfe bis hin zu Kraftlosigkeit und Bewegungseinschränkung bemerkbar machen.

Das Fasziendistorsionsmodell ist die Kombination aus visueller Diagnostik in Verbindung mit manuellen und osteopathischen Behandlungstechniken. Die Schmerzbeschreibung und die Gestik der Patient*innen steht dabei im wesentlichen Zusammenhang mit der Diagnostik und der entsprechenden Behandlungstechnik.

  • akute Schmerzen durch Verstauchungen, Verrenkungen, Hexenschuss
  • Sportverletzungen: Bänderriss und Muskelzerrungen
  • chronischer Rückenschmerz
  • Kreuzschmerzen
  • Schulter- und Nackenschmerzen
  • Kopf- und Kiefergelenkschmerzen
  • Knieschmerzen
  • Taubheit, Sensibilitätsstörungen, Schwächegefühl

www.fdm-institut.de/typaldos-methode

www.fdm-europe.com/fdm/fdm-typaldos-methode

Myofascial Release

Verhärtung, Verdickung oder Verfestigung und die damit verbundene Verminderung der Gleitfähigkeit von Faszien, die Muskeln und Organe umhüllen, können zu schmerzhaften Bewegungseinschränkungen führen. Diese Restriktionen haben mannigfaltige Ursachen und Wirkungen auf andere Gewebe oder Organsysteme. Da alles miteinander verwoben ist, haben umgekehrt auch Veränderungen in Organen eine Auswirkung auf das Bindegewebe.

Beim Myofascial Release sucht der/die Faszienbehandler*in mittels Untersuchung nach großen Verdrehungen und Störungen in den Körpersegmenten sowie nach sichtbaren Veränderungen und Verkürzungen von Bindegewebszügen.

Durch gezielte tiefenmobilisierende Techniken werden diese Einschränkungen gelöst oder Faszien durch Stretchgriffe auf Zug gebracht, um eine Lösung der Verdrehung zu erreichen.

Die funktionelle Weichteilbehandlung der Muskelfaszien führt durch ihre schmerzreduzierende Wirkung zu einer Bewegungserweiterung.

  • Schmerzen, Bewegungseinschränkung im Muskelskelettalsystem
  • Weichteilbehandlungen von Muskelfaszien

www.myofascial.de

McKenzie Behandlungstechnik bei Bandscheibenvorfall

Die McKenzie-Methode – Mechanische Diagnose und Therapie (MDT) – ist eine international anerkannte Methode zur Behandlung von Schmerzen an der Wirbelsäule und an den Extremitäten. Sie ist eine der am besten erforschten physiotherapeutischen Behandlungsmethoden.

Durch systemische Analyse fand der neuseeländische Physiotherapeut Robin McKenzie heraus, dass bestimmte Bewegungen und Positionen oftmals den Schmerz eliminieren und die Funktion wiederherstellen.

Grundlage der Behandlung ist eine mit dem/der Patient*in genau erstellte Untersuchung und Diagnose. Dazu wird die Verstärkung von Schmerzen bei unterschiedlichen Bewegungen des/der Patien*in im Alltag betrachtet sowie die Reaktion auf Wiederholung (Repetition) bestimmter Bewegungen. Dies führt zur Unterscheidung, ob es sich bei den Schmerzen, z.B. an der Wirbelsäule, um ein Haltungsproblem oder um eine relevante Bandscheibenproblematik handelt. Entsprechend des Untersuchungsergebnisses wird gemeinsam ein genauer Übungsplan erstellt, der die Schmerzen unter der Behandlung deutlich reduziert und das Bewegungsausmaß der bestehenden Einschränkung direkt erweitert.

Da es sich bei einem Bandscheibenvorfall um eine mechanische Behinderung im Bewegungssegment der Wirbelsäule handelt, wird der/die Patient*in angeleitet, diese repetierenden Übungen zu Hause teils stündlich weiterzuführen, um die Vorwölbung/den Vorfall mechanisch in seine physiologische Position zu führen.Bandscheibenvorwölbung/-vorfall

  • Bandscheibenvorwölbung/-vorfall
  • Haltungssyndrom
  • Dysfunktionssyndrom
  • Spinalkanalstenose


Brügger-Therapie

Dr. med. Alois Brügger, Schweizer Neurologe und Neurophysiologe, entdeckte, dass Schmerzen sich häufig als eine zentralnervös organisierte Schutzreaktion des menschlichen Körpers darstellen. Die Ursachen dieser Schutzreaktionen können vielfältig sein und weit entfernt vom Schmerzort liegen. Dies ist insbesondere bei Patient*innen mit chronischen Schmerzen der Fall. In einer Vielzahl der Fälle handelt es sich um muskuläre Kontrakturen und Überlastungsödeme, die entstehen, weil der heutige Alltag häufig von Bewegungsarmut und Bewegungsmonotonie gekennzeichnet ist, wie z.B. langes gebeugtes Sitzen am Schreibtisch.

Aber auch andere Störfaktoren, wie Narben, Bandscheibenproblematiken, Fehlhaltungen, Erkrankungen der inneren Organe u.v.a., können im Rahmen der oben beschriebenen Schutzreaktionen eine Reihe von schmerzhaften Bewegungseinschränkungen am gesamten Bewegungssystem zur Folge haben, wie z.B. Rücken-, Schulter- und Nackenschmerzen.

In speziellen Verfahren zur Befundaufnahme (Funktionsanalyse) wird die beschwerdeauslösende Ursache ermittelt. Auf Basis der Analyse erfolgt die Auswahl geeigneter Behandlungsmaßnahmen mittels eines spezifischen Kontrollverfahrens.

Ziel der Therapie ist eine allumfassende Behandlung, die nicht nur die durch Bewegungsmangel entstandenen Symptome der Krankheit, sondern auch die Ursache des Schmerzes dauerhaft lindert. Gezielte Übungen helfen dabei, in ein schmerzfreies Leben zurückzufinden.

  • Rückenschmerzen
  • Schulter- und Nackenschmerzen
  • Kopfschmerzen
  • Chronische Schmerzen


Therapie nach Gwendolen Jull

Diese Therapie basiert auf der individuellen Untersuchung der jeweiligen Funktionsstörung und dem direkt verbundenen Behandlungsplan nach der Physiotherapeutin Prof. Gwendolen Jull et al. (Direktorin des NHMRC Centre of Clincial Research Excellence in Spine Pain, Injury, Neck Pain and Whiplash Research Unit in the Division of Physiotherapy, University of Queensland (AUS)).

Die Untersuchungsergebnisse der skelettalen und sensomotorischen Dysfunktionen sind Grundlage der Rehabilitation. Dazu gehören die Überprüfung der Stabilität und das daraus eventuell resultierende Krafttraining der Muskulatur an der oberen Halswirbelsäule. Dies ist wichtig zur Behandlung bei Schleudertrauma und zervikalem Kopfschmerz sowie chronischem Nackenschmerz.

Die Augenkoordinationstests sowie die Koordinationstests bezüglich der Augenstabilität bei Kopf- und Rumpfbewegungen und eine Prüfung der Nackenstellrezeptoren zur Gleichgewichtskontrolle ermöglichen eine zielgerichtete Behandlung bei zervikogenem Schwindel.

  • Schleudertrauma
  • zervikogener Kopfschmerz
  • zervikogener Schwindel
  • chronischer Nackenschmerz

www.scholar.google.com/citations?user=m3OAFFcAAAAJ&hl=en

Muskelaufbautraining

Forschungsgruppe Joint Stability Research Unit der Universität Queensland

In unserem Körper werden zwei Muskelskelettalsysteme entsprechend ihrer Funktion, die sich mikroskopisch verschiedenartig darstellt, unterschieden: das globale (bewegende) und das lokale (stabilisierende bzw. haltende) Muskelsystem.

Die globalen Muskeln sind die zweigelenkigen und damit bewegenden Muskeln, welche die Gelenke weit überspannen und aufgrund der besseren Hebelverhältnisse für die großen, mehrgelenkigen Bewegungen zuständig sind. Das Training der bewegenden Muskeln ist aus vielen Therapien der Physiotherapie, aber auch aus dem allgemeinen Sport sowie dem Gerätetraining/Fitness bekannt. Aber selbst der maximalste Krafteinsatz der globalen Muskulatur führt zu keinerlei Stabilität in den Gelenken.

Das lokale Muskelsystem hat Ansatz und Ursprung unmittelbar ober- und unterhalb des Gelenks an beiden bewegenden Gelenkpartnern. Durch ihren dicht am Gelenk liegenden Verlauf haben sie keine bewegende Funktion. Ihre Aufgabe ist es, die neutrale Zone im Gelenk zu regulieren, d.h. beide Gelenkpartner optimal zueinander einzustellen. Erst die Feinjustierung des Gelenks ermöglicht seine achsengerechte Einstellung und damit die Abfederung der auftretenden Scherkräfte auf das Gelenk bei jeder Bewegung, um nachhaltige Schädigungen zu verhindern.

Studien der o.g. Forschungsgruppe ergaben, dass traumatische Gelenkverletzungen, Gelenkoperationen, sowie entzündliche und arthrotische Veränderungen im Gelenk immer zu einer Hemmung der Gelenkstabilisatoren führen. Eine solche Hemmung ist spürbar durch einschießende Schmerzen bei plötzlichen, unvorhergesehenen Bewegungen. Sofern sie nicht speziell trainiert werden, nehmen die betroffenen Gelenkstabilisatoren ihre Funktion nicht wieder auf. Doch durch diese wissenschaftlich belegte Ursache für rezidivierende (wiederkehrende) Beschwerden bei einem bereits vorgeschädigten Gelenk kann selbst Training im Hochleistungssport nicht zur Rekrutierung der lokalen, gelenkstabilisierenden Muskeln führen.

Nur das Training der lokalen Muskeln (Stabilisatoren) führte in o.g. Studien nachweislich zu einer nachhaltig besseren Gelenkfunktion. Speziell bei vorgeschädigten Gelenken oder einer vorgeschädigten Wirbelsäule, wie nach einem Bandscheibenvorfall, konnte eine Reduzierung der rezidivierenden Beschwerden durch Muskelaufbautraining wissenschaftlich belegt werden.

Ebenfalls ergab sich bei den Studien, dass durch längere Ruhigstellung bestimmter Körperabschnitte und/oder Immobilität, wie längere Bettruhe, die gegen die Schwerkraft arbeitenden Muskeln (Aufstehen vom Boden, aufrechte Haltung des Körpers im Stand) am deutlichsten und am schnellsten schwinden.

Durch das auf die menschliche Bewegungsentwicklung und Fortbewegung fokussierte Bewegungsprogramm des Muskelaufbautrainings kann die notwendige Stabilität und Kraft der Muskeln und Gelenke für Alltagsbewegungen erreicht werden.

  • Training der lokalen Muskeln
  • Training der Muskeln gegen die Schwerkraft
  • Training der lokalen Muskeln und der Antischwerkraftmuskeln innerhalb der menschlichen Bewegung und Aufrichtung


Craniomandibuläre und -faciale Therapie (CRAFTA)

Das von dem niederländischen Physiotherapeuten Prof. Harry van Piekartz entwickelte Behandlungskonzept CRAFTA® wird bei Beschwerden und Funktionsstörungen im Kopf-, Gesichts-, Kiefer- und Halswirbelsäulenbereich, z.B. bei Kopf- und Kiefergelenkschmerzen, eingesetzt.

Überwiegend wissenschaftlich fundiert und für den manualtherapeutisch behandelnden Physiotherapeuten entwickelt, basiert es im wesentlichen auf den Untersuchungsergebnissen im Bereich der Funktions- und Bewegungsanalyse der Halswirbelsäule und der Schädelsuturen (Schädelnähte). Es dient als Grundlage der Behandlung bei Schädelasymmetrien, wie dem KISS-Syndrom. Die ebenfalls stattfindende Analyse der nervalen Strukturen bezüglich Verschieblichkeit und Ernährung erlaubt eine Behandlungsunterstützung bei Trigeminusneuralgien.

Die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit den unterschiedlichen medizinischen Fachbereichen, die die Patient*innen behandeln, ist dabei ein wichtiger Bestandteil der erfolgreichen Therapie.

  • KISS und Schädelasymmetrie
  • Kopf- und Kiefergelenksschmerzen
  • Schwindel
  • Trigeminusneuralgien


Vojta-Therapie

Mit der sogenannten Reflexlokomotion hat der Neurologe und Neuropädiater Prof. Dr. med. V. Vojta eine Methode entwickelt, die dem geschädigten Zentralnervensystem alle elementaren Bewegungen des Menschen wieder zugänglich macht. Damit sind Bewegungen gemeint, die der Mensch für seine Fortbewegung und Tätigkeiten benötigt, wie z.B. das Greifen und Hantieren, das Umdrehen und Aufstehen, das Gehen und das Laufen.

Die drei Grundpositionen Rücken-, Seit- und Bauchlage sind notwendig für unsere Bewegung in einem dreidimensionalen Raum. In den unterschiedlichen Grundpositionen werden Reize und/oder Widerstände gesetzt, die im Zentralnervensystem automatisch und unbewusst eine definierte, immer gleiche, aktive Bewegungsantwort (=Reflexlokomotion) des/der Patient*in bewirken. Diese automatische Reaktion ermöglicht den Einsatz der Therapie bei Säuglingen sowie bei Patient*innen aller neurologischen Krankheitsbilder, welche keinen bewussten Zugriff auf die Steuerung der erwünschten Bewegung haben.

Die Vojta-Therapie gilt als Basistherapie bei praktisch jeder Entwicklungsstörung und -retardierung, aber auch bei angeborenen oder erworbenen orthopädischen Funktionsstörungen/Bewegungsstörungen, wie dem KISS-Syndrom. Denn die aktivierten physiologischen Muskelfunktionen führen zu einer optimalen Einstellung der Gelenke. Speziell die wechselseitig ausgelöste Bewegung beider Gelenkpartner (das Knie wird gestreckt, der gebückte Mensch richtet sich auf) führt zu einer optimalen Gelenkeinstellung und damit zu formendem Wachstumsreiz. Dies ist wichtig bei angeborenen Gelenkfehlstellungen, wie z.B. Hüftdysplasie, Fußfehlstellungen oder bei Gelenkarthrosen.

Ein Hauptaugenmerk liegt bei der Vojta-Therapie auf der Einstellung und maximalen Aufrichtung der Wirbelsäule als zweite Steuerungszentrale der Extremitätenbewegungen nach dem Gehirn. Damit wirkt sie entgegen jedweder Verformungen der Wirbelsäule im Sinne einer Skoliose sowie gegen einen hohlrunden Rücken unter Reduzierung der vorliegenden Muskeldysbalance.

  • Entwicklungsverzögerungen
  • Muskeltonus- und Regulationsstörung
  • Zentrale und periphere Lähmungen, ICP, MCD, MS, Querschnittslähmung, Hemiparesen, Parkinson, ALS, Plexusparesen etc.
  • KISS
  • Skoliose, Hüftdysplasie, alle angeborenen und erworbenen skelettalen Funktionsstörungen

www.vojta.com/de/vojta-prinzip/vojta-therapie/grundlagen

Dreidimensionale Fußtherapie

nach Zukunft-Huber

Die Physiotherapeutin Barbara Zukunft-Huber entwickelte auf Grundlage der normalen Fußentwicklung des 1. Lebensjahres eine dreidimensionale Fußtherapie zur Behandlung von Sichelfüßen, Knickfüßen und Klumpfüßen sowohl im Säuglings- als auch im Kindes- und Erwachsenenalter.

Diese physiotherapeutische Behandlung ist in vier Phasen unterteilt, wobei in jeder Phase ein anderer Bereich der Fehlbildung über einen langen Zeitraum hinweg in kleinen Schritten korrigiert wird. Mit verschiedenen Handgriffen wird der Fuß gedehnt, um einen operativen Eingriff zu vermeiden oder um die Ausmaße der möglichen Operation zu verringern. Am Ende jeder Behandlungseinheit wird häufig die erzielte Korrektur mit einer Wickelung mittels einer elastischen Binde am Fuß beibehalten.

  • Sichelfüße
  • Knickfüße
  • Klumpfüße

www.unimedizin-mainz.de/fileadmin/kliniken/ki/Dokumente/Physiotherapie/Redressionstherapie.pdf

Bobath-Therapie (für Erwachsene)

Die Bobath-Therapie ist ein spezielles Behandlungskonzept für Erwachsene mit angeborenen und erworbenen Störungen des zentralen Nervensystems. Hierzu zählen Hemiparese, MS oder Querschnittslähmung. Es richtet sich vor allem an Patient*innen mit Einschränkung der Motorik, Wahrnehmung und des Gleichgewichts.

Das Bobath-Konzept beruht auf der Annahme der Umorganisationsfähigkeit (Plastizität) des Gehirns. Das heißt, dass die gesunden Hirnregionen jene Aufgaben, die zuvor von den erkrankten Regionen ausgeführt wurden, neu erlernen und sie übernehmen können. Hierzu werden Bewegungssequenzen durch wiederholtes Üben wieder „eingeschliffen“. Dieses Üben rekrutiert intakte Verbindungen (Synapsen) zwischen den Nervenfasern, sodass neuronale Funktionsverbände aufgebaut werden, um die motorische Funktion herzustellen.

Ziel der Therapie ist es, dem/der Patient*in eine bessere Bewältigung des Alltags zu ermöglichen, wodurch sich die Selbstständigkeit und Lebensqualität erhöht. Wesentlicher Bestandteil des Bobath-Konzepts ist die individuelle Umgestaltung der Patient*innen, sodass die eigenen Handlungs- und Bewegungsziele erreicht werden können. Dazu zählt auch die Beratung und Erprobung von Hilfsmitteln wie Rollstühlen oder Orthesen in der Benutzung und Handhabung.

  • Hemiparesen
  • MS
  • Querschnittslähmung
  • ALS
  • angeborene Cerebralparesen

www.bobath-vereinigung.de/das-bobath-konzept

Propriozeptive Neuromuskulaere Fazilitation (PNF)

Diese Technik hat das Ziel, die Leistungen der Muskeln und der Nerven durch Stimulation der Propriozeptoren (Gelenk- und Muskelrezeptoren) zu verbessern.

Durch Dehnung und Zug, durch Grifftechniken und Widerstand sowie durch verbale und visuelle Reize kommt es zu einer Summation von Reizen, die sich positiv auf alle motorischen Leistungen des Menschen auswirkt. Dies gilt beispielsweise für Patient*innen mit einer Hemiparese oder Fußheberschwäche.

Das PNF-Konzept wurde in den USA von dem Neurophysiologen Dr. Kabat und der Physiotherapeutin Margaret Knott entwickelt. Diese aktive Methode besteht aus definierten Bewegungsmustern (Pattern) und orientiert sich an der normalen Entwicklung und an den Prinzipien des motorischen Lernens, um Funktionen, z.B. nach Gelenkersatz, wiederherzustellen.

Die Bewegungsmuster im PNF zeigen sich in Halte- (statisch) und Bewegungsfunktionen (dynamisch) unseres Körpers. Sie verlaufen wie alle Bewegungen dreidimensional und diagonal. Es werden Stimuli, wie z.B. Druck, Zug, Dehnung und Widerstand, zur Reizung der Extero- und Propriozeptoren ausgenutzt. Dadurch kommt es zu den erwarteten Reaktionen im Sinne einer vermehrten Muskelkontraktion oder auch -entspannung (Tonusminderung bei Spastizität), um Patient*innen die Alltagsfunktion zu erleichtern.

  • Zentrale und periphere Lähmungen, ICP, MS, Querschnittslähmungen, ALS, Hemiparesen, Fußheberschwächen etc.
  • orthopädische Funktionsstörungen konservativ/operativ, Gelenkarthrosen, Muskeldysbalancen des Rumpfes, Z.n. Gelenkersatz etc.
  • nach operativen Eingriffen bei Behandlungen nach Traumata am Muskelskelettalsystem

www.pnf-fachgesellschaft.de/uber-pnf

LSVT-BIG®

Das neue Behandlungskonzept LSVT-BIG ist speziell auf die Verbesserung der Bewegung bei Parkinson ausgerichtet. Es zeigt nach der inzwischen wissenschaftlich belegten Wirksamkeitsstudie über die Sprechlautstärker LSVT-LOUD eine deutlichere Effizienz als Nordic Walking oder ein allgemeines physiotherapeutisches Hausaufgabenprogramm.

Speziell der bei fortschreitender Erkrankung auf Medikamente unzureichend ansprechenden und zunehmenden Bewegungsarmut sowie den Gang- und Gleichgewichtsstörungen wird durch schwerpunktmäßiges Einüben großräumiger Bewegungen entgegengewirkt. Durch intensives Wiederholen der Übungen und kontinuierliche Rückmeldungen über die erzielten Ergebnisse werden ungenutzte Möglichkeiten der Patient*innen aktiviert und ausgebaut. Die ständigen Rückmeldungen des/der Therapeut*in helfen den Übenden, die Wahrnehmung der eigenen Bewegung neu zu kalibrieren.

www.lsvt.de/lsvt-big

Therapie bei Atem- und Lungenfunktionsstörungen

Atemtherapeutin (AG Atemtherapie in der deutschen Gesellschaft für Pneumonologie)

Asthma, chron. Bronchitis, primäre Ziliendyskensie

  • Inhalationstechniken
  • Atemerleichternde Techniken (PEP-Atmung)
  • Modifizierte Autogene Drainage (MAD)
  • Thoraxmobilisation
  • Einatemtraining
  • schonende und manuelle Hustentechniken
  • Techniken zur Reinigung und Pflege der oberen Atemwege
  • Vermittlung von Selbsthilfetechniken bei Atemnot und Sekretretention


Lungenemphysem, COPD, CF, Atelektasen

  • Offenhalten der peripheren und zentralen Atemwege mittels PEP-Atmung
  • Reduzierung der funktionellen Überblähung der Lunge
  • Positionsverbesserung und Kräftigung des Zwerchfells (physiologische Atmung)
  • Effektive Hustenclearance mit schonenden Hustentechniken
  • Modifizierte Autogene Drainage (MAD)
  • Verbesserung der Funktion der muskuloskelettalen Atempumpe
  • Training von Bewegungsabläufen unter Berücksichtigung der vorhandenen Atemluft
  • Verbesserung des Trainingszustandes der Skelettmuskulatur


Lungenfibrose, Pleuraerguss, Pleuraschwarte, Skoliose, neuromuskuläre Erkrankungen

  • Verbesserung der Thoraxbeweglichkeit
  • aktives und passives Vergrößern des Atemzugvolumens
  • Verbesserung der Pleuraverschieblichkeit
  • Wirbelsäulenaufrichtung
  • Sekretelimination
  • manuelle Hustenassistenz


Dysfunktionales Atmen, chron. Hyperventilation, Vocal Cord Dysfunktion (Dysfunktion der Stimmbänder), Habitueller Husten, Inadäquates Husten, Seufzer-Dyspnoe

  • Wiederherstellung des physiologischen Atemmusters
  • Verbesserung der Nasenatmung
  • Reduktion von Atemfrequenz und Atemvolumen
  • Selbsthilfetechniken


Erkrankungen im Kleinkind- und Säuglingsalter: Mukoviszidose (auch Cystische Fibrose=CF), Asthma bronchiale, primäre Ziliendyskinesie, neuromuskuläre ErkrankungenCF

  • Inhalation
  • Thoraxkompression
  • Aktives und passives Vergrößern des Atemzugvolumens
  • Modifizierte Autogene Drainage (MAD)
  • Vibrations- und Schüttelungstechniken
  • Phonationstechniken
  • Anleitung der Eltern


Atemtherapie bei neuromuskulären Erkrankungen

  • Aktives und passives Vergrößern des Atemzugvolumens
  • Umlagerungstechniken
  • Passive und aktive Techniken der Thoraxmobilisation
  • Air-Stacking
  • Phonationstechniken
  • Manuelle Hustenassistenz
  • Atemmuskeltraining


www.atemwegsliga.de/informationsmaterial-nicht-medikamentoese-therapie.html?file=tl_files/eigene-dateien/informationsmaterial/20%20Atemphysiotherapie.pdf

Buteyko-Atemtherapie

Die Buteyko-Methode ist benannt nach ihrem Begründer Prof. Dr. med. Konstantin Pavlovich Buteyko. Sie ist die effektivste medikamentfreie Herangehensweise für das Behandeln von Asthma und anderen ähnlichen Atemwegsproblemen, wie Husten, Schleim, Atemnot und hohe Atemfrequenzen.

Diese Behandlungsmethode richtet sich an alle Krankheitsbilder, die mit einer chronischen Hyperventilation einhergehen, wie z.B. COPD, Emphysem, chronische Bronchitis, chronische Sinusitis, Panikattacken und Ängste sowie Schnarchen und Schlaf-Apnoe. Sie kann sowohl von Kindern als auch von Erwachsenen erlernt und ausgeführt werden.

Die Buteyko-Atemtherapie beinhaltet eine Serie von unterschiedlichen, technisch einfachen und logisch abfolgenden Atemübungen, welche den Betroffenen das Verständnis von normaler Atmung ermöglichen bzw. die mögliche Angleichung an ihre physiologische Norm.

Die Kontrolle über die effektive Ausführung der Übung wird unmittelbar über ein einfach auszuführendes Parameter bestimmt, welches keine technischen Hilfsmittel benötigt, abgesehen von den schnell besser werdenden subjektiven Empfindungen, wie Hustenelimination und deutliche Atemerleichterung.

Die Buteyko-Methode bringt physiologische Parameter des Körpers in ihre Norm. Die Ausführung der Atemübungen kann leicht in das tägliche Leben integriert werden, da die Therapie keine den Tagesverlauf unterbrechenden, anspruchsvollen Übungen umfasst. Die Übungen sind jederzeit und in jeder Situation anwendbar.

Der Erfolg der in den USA als Therapie 1A ausgewiesenen Methode bei Asthma ist wissenschaftlich nachgewiesen. In 19 unterschiedlichen Studien über die Buteyko-Methode an Asthma-Patient*innen hatten diese eine um 70 % geminderte Hustenrate, 90 % weniger giemende, keuchende Atmung und eine Reduktion von 90 % bei Reliever- und 50 % bei präventiver Steroidmedikamentation. Insgesamt hat sich die allgemeine Lebensqualität der Proband*innen deutlich verbessert.


www.buteykoclinic.com/buteyko-trials

www.myotape.com

www.buteykoclinic.com/the-buteyko-method

www.bronchiectasis.com.au/resources/airway-clearance-videos

Beckenbodentraining

nach Cantienica®

Die Beckenbodenmuskulatur ist ein Verbund von Muskeln, die das Becken nach unten abschließen. Haltungsmangel, vorwiegend sitzende Tätigkeiten, Schwangerschaften und damit eventuell verbundene Organsenkungen und Operationen der Unterleibsorgane, z. B. an der Prostata, können die mehrlagigen Muskelschichten erschlaffen lassen und so zur Inkontinenz führen.

Jede der drei horizontal verlaufenden Muskelschichten des Menschen (Beckenboden, Zwerchfell und Mundboden) ist nur bei einer maximal aufgerichteten Körperhaltung trainierbar. Durch unterschiedlich ausgelöste, intermittierende Muskelanspannung der Beckenbodenmuskulatur in Verbindung mit der zusätzlichen Kräftigung der aufrichtenden Skelettmuskulatur erfährt der Beckenboden, insbesondere der M. levator ani, eine Funktionsverbesserung.

Das Training im Alltag führt zu einer situationsangepassten, automatischen Reaktion der Muskulatur, sodass beim Bücken, Niesen, Husten und Lachen die volle Anspannung der Muskulatur zu einem Abschließen der Ausscheidungswege führt.

Richtig trainiert sind die Beckenbodenmuskeln ein wertvoller Schutz gegen:

  • Organsenkung
  • Inkontinenz
  • Prostatavergrößerung
  • Hämorriden


Lymphdrainage

Nach Unfällen oder Operationen kommt es häufig zu Lymphabflussstörungen. Durch die manuelle Lymphdrainage wird an den betroffenen Körperregionen der Lymphabfluss angeregt und somit das Ödem verringert. Unterschiedliche Grifftechniken aktivieren die ungenügenden Transportkapazitäten der Lymphgefäße, indem sie die Pumpleistung dieser anregen.

Die endstauende Wirkung der Lymphdrainage führt durch Spannungsreduzierung lokal zur Schmerzlinderung der Muskulatur. Die sympathikolytische Wirkung erzielt eine allgemeine Beruhigung, sowie die Anregung des Magen-Darm-Trakts.

Die Bandagierung (Kompression) steigert die positive Wirkung der manuellen Lymphdrainage. Sie konserviert die Volumenreduzierung und unterstützt den venösen Rückfluss. Die anhaltende Kompression dient zusätzlich der Erweichung von Verhärtungen (Eiweißablagerungen=Fibrose) im Gewebe.


Sturzprophylaxe StuBS/Sturzprophylaxe bei Frühdemenz

Mehr als 50 Prozent der Krankenhauseinweisungen der Generation 65plus sind durch Stürze bedingt – oft mit dramatischen Folgen, wie Oberschenkelhalsbrüchen und Verlust der Selbstständigkeit. Je älter, desto höher das Risiko zu stürzen.

Auch ohne vorangegangene Verletzungen verunsichert die Angst vor Stürzen. Häufig ist auch das Aufstehen vom Boden nach einem Sturz nicht mehr bewusst oder gekonnt. Die beste Prävention, also Sturzprophylaxe, und Rehabilitation ist Bewegung unter fachgerechter Anleitung.

Wichtig sind die Förderung von Kraft, Gleichgewicht und Geschicklichkeit sowie der Erhalt psychosozialer und kognitiver Kompetenzen. Besonders elementar ist es jedoch, dem Bewegungsmangel durch Freude an Bewegung entgegenzuwirken. Dies hilft auch, mehr Lebensfreude zu empfinden, Selbstwirksamkeit zu spüren und sich als kompetent zu erleben.


Zusatzbehandlung
  • Schlingentisch
  • Fango-/Naturmoor-/Wärmepackung
  • Eistherapie
  • Heißluft
  • Heiße Rolle
  • Elektrotherapie
  • Elektrogymnastik
  • Ultraschall
  • Klassische Massagetherapie
Funktionstraining

Im Funktionstraining steht der Erhalt der Funktionen von Muskulatur, Knochen, Gelenken und dem gesamten Skelettsystem im Vordergrund. Das Training greift dabei die Probleme des Stütz- und Bewegungsapparates auf.

Das Training in der Gruppe ist hierbei ein wichtiger Aspekt. Besonders geht es um den gemeinsamen Erfahrungsaustausch zwischen den Betroffenen, um gruppendynamische Effekte und nicht zuletzt um Selbsthilfe. Kurz: Die Patient*innen sollen wieder fit werden.

Haus- und Heimbesuche

Zusätzlich zu unserem Leistungsangebot bieten wir den ärztlich verordneten Hausbesuch zu Hause oder im Heim an.

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Wir freuen uns auf Ihre Anfrage und melden uns so schnell wie möglich.